Samstag, 3. Oktober 2015
Something about happiness
Und manchmal muss man einfach loslassen-nicht irgendeine Person, ein Hobby oder ein Ziel, für einen Moment muss man einfach die Situation loslassen und anfangen zu leben. Den Delete-button für alle Gedanken, die unkoordiniert umherschwirren, drücken und ab in den Mülleimer. Das ist eines der schwersten Anforderungen, die man sich stellen kann...nämlich sich keine zu stellen. Denn letztendlich baut man sich Mauern, die man konstant erhöht. Und logischerweise ist das ganze Kopfprojekt zum Scheitern verurteilt, und aus diesem Grund senkt man nach einer Niederlage das Level, um wieder zu scheitern. Das Gute dabei ist schließlich, dass man „an sich wächst“ und auf so ziemlich jede Situation vorbereitet ist. Das Schlechte, dass Mauern vielleicht wachsen, aber nicht das eigene Selbstbewusstsein. Deshalb muss ab und zu alles in die Luft gesprengt werden, und anstatt Mauern pflanzen wir jetzt Blumen? Wer sich konsequent gegen das Überleben in unserer Gesellschaft positionieren will, kann das gerne machen. Es gibt ganz einfach keine Musterlösung zum Glücklich-werden, keinen Masterplan und am Schluss auch keinen, der einen dazu anleiten könnte. Es ist das, was wir am wenigstens können, weil wir keinen Resultats-verifizierenden Auswertungen dazu kennen, weil es ganz simpel Intuition ist. Ein Bauchgefühl oder etwas, was das Herz, aber ausnahmsweise nicht der Kopf, verlangt. Angeblich irrational, aber meistens nur deshalb abgelehnt, weil es aus dem Rahmen einer Norm fällt, die wir selbst nicht verstehen.



Sonntag, 17. August 2014
Chances we´ve never taken
Heute bin ich ja iwi, warum auch immer, in bester Schreiblaune. Hier also eine Kurzgeschichte, hoffe, sie gefällt euch ;*:


Manchmal muss man dann lernen die bittere Pille zu schlucken, die nach Unsicherheit, Erinnerungen und Atemnot schmeckt, die einen stumm schreien lässt.
Eine Faust in die Magengrube wird zu einem Schuss ins Herz.
Jessy spürt ihre Finger, wie sie sich fest ineinander verknoten, die Knöchel laufen weißlich an, die Nägel in der Haut, der Blick aus dem Fenster, zurück zu der Shilouette, welche sich zwischen den Häusern und in der flimmernden, vibrierenden Sonne verliert.
Wie ein schwarzer Fleck auf einem Panoramabild, gemalt auf himmelblau.
Sie konzentriert sich darauf zu weinen, wenigstens eine einzige Träne sollte es doch schaffen dramatisch und absolut spektakulär über ihre Wange zu rinnen und schließlich in dem Stoff ihrer Bluse zu verenden.
Es kommen keine Träne, nicht mal ein Schleier auf ihren Augen. Nur der Schmerz der Nägel in der Haut, eine denkbar schlechte Kombination, aber immerhin eine Geste, die annähernd vermag auszudrücken, was in ihr vorgeht.
Sie fingert den IPod aus der Tasche, stöpselt sich von der Welt ab, schiebt den Balken auf und ab, lässt „Somewhere only we know“ lauter und leiser werden, drückt in der Mitte Stop.
Stellt sich vor, Stop drücken zu können. Ein Stop in dieser beschissenen Situation würde ihr ermöglichen, auszusteigen und über den erhitzen Asphalt zu laufen.
Sie weiß, dass diese Strecke alle ihre Rekorde brechen würde, sie würde nicht auf das „auf die Plätze, fertig, los“ warten, sie würde laufen, bis der Atem kurz und jedes Einatmen stechend sein würde. Ein Stop würde ihr erlauben, ihm noch einmal um den Hals fallen zu können. Und während alles in einer gespenstischen Starre verweilen würde, könnten sie beide einfach die Straße in entgegensetzte Richtung entlang gehen.
Sie könnte ihm soviel sagen, was mehr als wenige Minuten und einem Anflug von Mut bedarf.
Sie könnten....der Bus bleibt stehen. Jessy und die Übrigen drehen sich perplex richtung Gang, warten eine Reaktion des Busfahrers ab.
Mit dem Motor stimmt was nicht, oder die Bremse, eine Pause muss eingelegt werden, um das Problem genauer analysieren zu können. Eine Weiterfahrt für die nächste Viertelstunde sei in Betracht eines möglichen Defekts ausgeschlossen blablabla
Jessy fühlt sich wie betäubt, steigt mit dem Rest aus, setzt sich wie der Rest neben die beinahe unbefahrene Straße.
Sie legt den brummenden Kopf auf die angewinkelten Knie, blickt zurück.
Im Falle, dass ein derartiges unwahrscheinliches, aber nicht gänzlich unrealistisches Stop eintreten sollte, gibt es keine Anleitung.
Für einen Moment schließt sie die Augen und stellt sich vor die Entscheidung, ob sie laufen soll. Natürlich nicht, es wäre absehbar, wie wütend ihre Eltern reagieren würde, und was sollten auch die ganzen Mitfahrer denken und der Busfahrer erst. Außerdem befand sich ihr Koffer noch im Stauraum und ohne den wäre sie definitiv aufgeschmissen. Hinzu kommt, dass das Ticket teuer war und sie spätestens morgen daheim sein musste, weil ja dann wieder die Schule beginnt und...
Das Problem sei behoben, einsteigen, alle bitte, aber zackzack!
Jessy nimmte wieder denselben Platz fast ganz hinten, am Fenster, der Bus setzt sich in Bewegung, diesmal mit beschleunigtem Tempo.
Jessy drückt auf Play und dann kommen sie. Nicht einzeln, dramatisch und spektakulär, sondern ein ganzer Wasserfall.
Spülen die Mascara und den Eyeliner runter, sie wischt sich so gut es geht mit dem Ärmel über die Wangen. Versucht unäufällig, soweit das möglich ist, ihr Gesicht dem Fenster zuzwenden.
Die Pille wirkt, und wie.



Samstag, 7. Juni 2014
Tanzstunde
"Wie lang noch?"
Nadja dreht sich noch einmal, versucht den Körper, wie angeordnet gerade zu halten, die Beine versteifen sich allmählich.
"Fünf Minuten, sonst klapp ich zusammen"
Sie hält die Luft an, als ob Atmen eine Tätigkeit wäre, die ihre Konzentration belasten würde.
Sie winkelt das Bein an, zieht es hoch, möglichst gleichmäßig.
"Nicht das, du weißt was ich meine"
"nein"
Sie lächelt und pustet sich die Haare aus dem Gesicht, die die sich vor ihr drehende Welt, immer wieder überdecken.
"was meinst du?"
Adam tippt mit seinem Finger an die Schläfe, die pulsiert, und verschränkt schließlich seine Arme.
Nadja knickt zur Seite, hebt den linken Arm elegant über den beinahe waagrechten Körper und beugt sich solang hinunter bis sie den Schalter erreicht.
Die Lautstärke steigt, und sie spürt wie ihr Körper vibriert, ihr Körper wird von der Melodie gelenkt, sie legt den kopf leicht seitlich und summt mit.
Die Beine entspannen sich, sie kann die verspannten Zehen wieder spüren, nicht einzeln, nicht in diesen geschnürrten Schuhen.
Das Kleid ist ebenfalls zu eng, sie dachte öfters daran es zu lockern, bekam dann allerdings wieder diese unbändige Angst, dass ihr zierlicher Körper dadurch auseinanderfallen würde.
Die Musik füllt die große Pause zwischen ihr und Adam, die sich ausbreitet, und für wenige Sekunden vergisst sie die Spannung, welche in der Luft liegt.
Sie zählt lautlos mit, höchstens noch zwei Minuten, es ist das letzte Lied auf der Playlist, es sind die letzten zwei Minuten des Training.
Noch hat sie ein Recht, nur das schleifende Geräusch der Schuhe auf dem Parkett zu hören und ihre Siluohette schemenhaft in dem wandfüllendem Spiegel zu erhaschen.
Schließt die Augen, wünscht sich die Pirouetten würden sie mit sich reißen, in den weiß-blauen Himmel, der wie ein Gemälde durch das Dachfenster schimmert.
Sie macht die letzte Schrittfolge, das letzte Klacken auf dem Boden, der letzte Ton des Liedes.
Sie bricht ab, knickt ab, sieht den kurzen Schock in Adams Gesicht, fängt sich, lässt ihren Körper in eine grazile Verbeugung an das imaginäre Publikum fließen, genießt die Sorge und das Fragezeichen, was sein besorgter Ausruck reflektiert.
"Ich weiß es nicht, es tut mir leid"
"Sicher?!" Er legt die Stirn in Falten, sie muss lächeln.
Dann fängt er wieder, Nadja ist kurz davor die Augen zu verdrehen.
Sie beginnt die doppelknotige Schleife aufzutrennen, vermeidet den eindringlichen Blick von Adam zu erwidern.
"Alles in Ordnung?"
"Passt, alles bestens"
Das Lächeln bleibt wie eine Maske auf ihrem Gesicht kleben, im Bad hält sie ihr Gesicht unter eiskaltes Wasser, als ob sie es abwaschen wollte.
Wasser und Tränen vermischen sich.
Ohne ihr Spiegelbild auch nur eines Blickes zu würdigen rauscht sie aus der Umkleide, schaltet das Licht aus, wirft die massive Tür hinter sich zu, steckt sich eine Zigarette an, die aus ihren zitternden Fingern zu fallen droht.
"Nadja?"
Adams Stimmt in der tintenschwarzen Dunkelheit, sie dreht sich dem schwarzen Schatten instinktiv zu.
"Ja"
Sie lässt die Zigarette hastig fallen, tritt wahllos auf den Boden und wischt sich ihren Mund an ihrem Ärmel ab.
"Du hast deine Perücke vergessen"

Ich hoffe, euch hat diese Kurzgeschichte gefallen:)
Schöne Ferien!



Freitag, 4. April 2014
Hold your head high, girl!
Warum nicht boy? Mach ich einen übertriebenen Schritt der Emanzipation nach vorne, und benachteilige so das männliche Geschlecht? Nein, ich bin ein Mädchen und habe es inzwischen aufgegeben, mich in einen Jungen hineinzufühlen; ist ziemlich unsinnig. Dieses Jahrtasusend hat euch erlaubt, offen Emotionen zu zeigen; frau wirft sich man um den Hals, wenn eine Tränen über seine Wangen rinnt. Also bitte, das hier ist keine Diskriminierung, das ist eine nüchterne-subjektive Feststellung. Ich bin übrigens auch keine kampfsüchtige Feministin, ich reg mich nicht über GNTM auf (bitte, Modeln ist auch ein Job) und nicht über dieses Barbiehaus, infolge dessen Eröffnung ein Haufen empörter Menschen protestiert hat. Ich werde (sollte ich mal Kinder bekommen) meiner Tochter kein Legoraumschiff in die Hand drücken und , zum Demonstrieren meiner Haltung gegenüber eher erniedrigendem Spielzeug, vor ihren Augen eine Barbie anzünden, ganz zu schweigen sie zu köpfen oder sonstiges, was meine Position "untermauern" könnte. Wer denkt, im Fernsehen auf High- Heels durch die Gegend zu kraxeln, Tränen den freien Lauf zu lassen und über andere abzulästern, verdient nicht unbedingt meinen Respekt; aber es ist ja auch nicht so, dass sich wirklich jeder wie der letzte Vollidiot aufführt. Moralapostel zu sein, passt nie, weder im Mittelalter noch heute. Wir wollen uns ja unterhalten lassen, und dann gibt es noch diejenigen, die uns unterhalten wollen-was will man mehr.
Emanzipation beginnt bei mir nicht mit dem hellblauen anstatt zuckerwatterosanen Babystrampler, sondern dann wenn man erkennt, dass man mit tiefen Ausschnitten und billiger Attitude durchs Leben kommt, aber mit Charakter und Stärke das Leben nicht durchsteht, sondern lenkt; es also sozusagen beherrscht. Es geht hier nicht wirklich um Respekt, den verdient man hier ja immer noch, wenn man die Brüste in Position schiebt, es geht um die eigenen Werte, die man sich innerlich vorgeschrieben hat, und welche man nicht verdrängt, sondern befolgt.
Und darum, dass man seiner eigenen Persönlichkeit treu bleibt und sollte sie auch verrückt oder aufreizend sein...letztendlich erkennt man sofort, den Unterschied zwischen einem Versuch, jemand zu sein und dem Gelingen, seinen eigenen Charakter zu verkörpern. Auf die, die ihren Kopf hoch hält, kann keiner spucken!



Freitag, 20. Dezember 2013
Heile Welt
Ich habe heute, in einer Stunde den Respekt vor sämtlichen Menschen verloren, ...dass das so schnell geht wusste ich nicht, hier der Beweis.
In der letzten Stunde Bio, hat unsere Lehrerin einen Film über Massentierhaltung, speziell Hühner, aufgelegt.
Ein guter Film, ein realistischer Film, in welchem alles gezeigt wurde.. die Leiter dieses Konzerns (in Österreich), die von Zahlen reden, aber nicht moralisch.
Hühner, die geschlachtet werden, die schlüpfen, und in Haufen verfrachtet werden...Messer, Blut, Gedärme, Schreie. Ohne schnulzige Musik unterlegt, trotzdem zum Weinen. Erster Gedanke: Ich will kein Fleisch mehr essen (wir essen zwar Bio, aber Bio ist nicht gleich Bio)
Was machen ca. 6 Leute?
karten spielen, lachen, mit dem Rücken zur Wand, auf die der Film projiziert wird.
Aus Ablenkung vor harten Fakten? Egal ob ja oder nein, Leute wir sind 10. Klasse Gymnasium, ihr fresst jeden Tag mehr als genug Fleisch, meist aus dem Supermarkt, und schaut euch filme ab 16 an!
ihr lebt in einer tollen Welt, und seid zu feige für eine der vielen grausamen Wahrheiten, und... ihr werdet höchstwahrscheinlich ein gutes Abi schaffen, toller Job, harmonische Familie, Ausflüge, Urlaube und verdient trotzdem keinen Respekt...auch nicht für Geld!! Letztendlich seid ihr die Sorte naiver Kleinkinder, die am liebsten immer noch glauben würden, dass alle Kühe so leben, wie diejenigen auf der Verpackung der billigen Milch im Supermarkt..saftiges Grün, Wiese, so weit das Auge reicht.
Ich habe mich eine Stunde darüber aufgeregt, aber das hilft niemanden weiter, schon gar nicht diesen intelligenzgeminderten Menschen.
Kling ich zu radikal? Falsch verstanden? "ironieoff"
Und danach immer noch das beste!-_- in der letzten Stunde haben wir Comedy auf You Tube geschaut, unlustige Comedy, aber trotzdem Comedy, was schon makaber genug ist... und was machen die erwähnten Leute; drehen sich um, erhöhen den Ton, glotzen gebannt auf den Bildschirm...hach wie lustig, lustiglustig trallallallalla
Diese plötzliche Umentscheidung.
ich habe im Moment mehr respekt vor einer Person, die ich eigentlich nicht so mag, aber die immerhin weiß, wie man sich benehmen sollte.
Und ich kann es überhaupt nicht mehr einsehen, warum menschen so Panik vor dem "Vegetariertrend" haben, denn wem schaden sie damit, wenn sie trotzdem auf ihre Ernährung achten?! Ach ja stimmt den Leuten, die durch skrupelloses Ermorden ihren Job verlieren
Wie kann man nur so dumm sein, und denken, man müsse mehrmals am Tag Fleisch fressen.
Hauptsache billig, aber in großen Mengen.
Diese Menschen sind Untertiere, denn die meisten Raubtiere fressen aus Hunger und dann ist schluss, aber einem derartigen Fleischrausch sind sie nicht verfallen!
Ach und woher das Fleisch kommt? Ja von den Weiden, die in der Werbung gezeigt werden, natürlich!

eure Stells☆



Freitag, 27. September 2013
Sie war dann mal weg
Lionslie meinte eine Kurzgeschichte sei nicht schlecht und naja das is daraus geworden:

Er sieht sie dann noch ein letztes Mal; die Tasche schneidet in ihre spitzen herausstechenden Schultern, die sie immer ein wenig hochgezogen hat, so als würde sie eine Schutzhaltung gegenüber der Außenwelt einnehmen, die inzwischen gewohnheitsmäßig in ihrer Körperhaltung verankert ist.
Ihm ist aufgefallen, dass sie die Ärmel ihres Pullis immer mehr nach unten zieht, und sie mit ihren kleinen schmalen Fingern verknotet, die sich begierig um den Stoff schlingen.
Das linke Bein trägt ihr ganzes Gewicht, wobei es lächerlich ist zu sagen, es sei ein Gewicht gewesen, dieses Bündel Haut und Knochen, das von den Passanten immer wieder einen mitleidigen Blick erntete.
Rückblickend sah er dies alles nicht, er sah nicht die feinen Details und er hatte schon zu oft sich diese kleinen Kratzer an der Oberfläche versucht schönzureden und es funktionierte auch wie an jedem anderen Tag, an dem sein Blick kurz über ihre schmale Silhouette streifen und am Fahrplan des Busses schließlich hängenblieb.
Sie wirkte immer wie ein kleines, aber nicht zu vernachlässigendes Requisit abseits der Menge, das ihm mehr bedeutete, als er sich bewusst war und an dem Tag, an welchem es nicht mehr an seinem Platz war, begann er es zu vermissen.
Anfänglich war es ein Kribbeln, wenn er um die Ecke bog, dieser Nervenkitzel, ob sie doch noch neben dem Bushäusschen stand; zeitweise hatte eine Zigarette den Ärmel abgelöst, und als dieses Gefühl allmählich verflog, vergaß er Stück für Stück, ihr scheues Lächeln, wenn er sie zu lange ansah, ihre zerbissenen Lippen, welche eine Schicht Lipgloss versuchte zu retuschieren, die weiten Pullis, die sie immer wieder herunterzog und ihren federnden Gang, wenn sie den Bus nahm, der in eine andere Richtung wie der seine fuhr.
Diese kleinen Puzzleteilchen konnten anfänglich noch von seiner Sehnsucht nach ihren Grübchen beim Lächeln zusammengehalten werden, doch wer gedenkt schon einer verkümmerten Blume?
Und wer kann schon den Zusammenhang der gellenden Sirenen des Notwagens mit dem Verschwinden von ihr deuten.
*
Sie sieht ihn dann noch ein letztes Mal; er schaut leicht betreten auf seine Nikes, wendet seinen Blick, der wie immer einen kurzen Umweg zu ihr nimmt, dem Fahrplan zu.
Sie weiß, dass er sich darüber ärgert, dass er im Regen stehen muss, das Häusschen ist hoffnungslos überfüllt.
Von einer Gruppe Mädchen wird er wohlwollend betrachtet, innerlich hat sie ihnen schon längst den Stinkefinger gezeigt.
Als ihr Bus kommt, der einen Schwall Wasser mit sich reißt, weicht sie kurz zurück, zieht die Ärmel ihres ausgeleiherten Pullovers schnell herunter und versucht einen Regentropfen wegzublinseln, der sich in ihren Wimpern beharrlich verfangen hat.
Dann steigt sie ein und lehnt den Kopf an die Scheibe, an der sich endlose Schlieren von Regentropfen hinabziehen, zusammenlaufen und sich im Nirgendwo verlieren.
Sie hatte sich vorgenommen ihm vielleicht einmal zu winken, schiebt ihre Untätigkeit aber darauf ab, dass sich ihre Finger in den Ärmeln verfangen haben.
*
Man kann es ihm nicht zum Vorwurf machen, dass er von den Tabletten, Scherben und Kratzern in ihrem Leben nichts ahnte und ihren Tod als einen Wohnortwechsel interpretierte.

Eure Stells☆



Samstag, 17. August 2013
Drei Tage
Also ich folge wieder dem Aufruf von BlueRose(sry link kann ich iwi grad nicht kopieren!) und schreibe hier all die Dinge auf, die ich tun würde, wenn ich nur noch drei Tage zu leben hätte!

Tag 1: Ich würde erst mal Zeit brauchen um zu realisieren, dass mein Countdown jetzt genau in diesem Augenblick anfängt abzulaufen, dann würde ich eine Antidepressiva nehmen, um diesen ganzen Prozess zu erleichtern.
Iwann würde ich alle meine Freunde besuchen, sie umarmen mich verabschieden, reden...dann einen Flug buchen, erst nach Paris,dann nach Nizza ans Meer.
ich würde mir nur Tücher, Medikamente einpacken und meine ganze Familie mitnehmen.
Vor dem Abflug würde ich durch mein Haus laufen,mich versuchen innerlich zu verabschieden und einen Brief zurücklassen.
und ich würde zu B. gehen und ihn küssen;einfach so, weil aufs Protokoll könnte ich ja scheißen.Reden wollen würde ich aber nicht mit ihm!

Tag 2: wenn ich dann in Paris wär, würde ich als allererstes nach Montmartre gehen, dort ein Porträt von mir zeichnen lassen; was ich damit machen würde?keine Ahnung!
Dann würde ich ins Sacre Coeur gehen, mit Kirchen hab ichs ja allgemein nicht so, aber es ist wirklich die allerallerschönste der Welt und es würde einfach dazugehören.
Am abend würde ich gut essen, mich mit Medikamenten vollpumpen und einen letzten Blogeintrag schreiben.

Tag 3:
würde alles gut laufen, wär ich dann in Nizza.
Ich würde das Haus meiner Uroma besuchen und schwimmen, die ganze Zeit. ich würde nur Petit swisse essen und am Abend würde ich Nacktbaden..damdamdamm Skandal, jep,aba ich liebe das Meer einfach und würde mein Tod wunderschön ablaufen, würde er über mich kommen,wenn ich dem Horizont entgegenschwimm!!

eure stells



Freitag, 26. Juli 2013
ich in alt
ich in sechzig jahren:

Der optimist in mir:
Ich werde auf ein glückliches Leben zurücksehen, wohl wissend, dass es gesundheitlich so gut um mich bestellt ist, dass ich ruhig noch mindestens ein Jahrzehnt erwarten darf.
Ich habe einen gutverdienenden Ehemann, der es mit Treue und Liebe ernst nimmt, zwei wunderbare Kinder und womöglich auch noch paar Enkelkinder.
Mein Leben war von Erfolg gekenntzeichnet; ja, natürlich hart erarbeitet, aber konstant und immer noch während.
Ich habe einen Großteil meines Lebens am Meer verbracht, ein erfüllter Traum, denn ich liebe den unerreichbaren Horizont, die Mondgasse, deren Glitzern auf den Wellen einen immer weiter nach draußen zieht. Es gab Verluste, aber es verlief gut und dementsprechend fühle ich mich.

der Pessimist in mir:
Ich habe gar nichts mehr zu sagen; ich bin tot.

der Realist in mir:
Ich weiß nicht viel über mich; ich sehe nur einen alten gebeugten Körper vor mir im Spiegel, dessen Augen mit einem leeren Blick erforschen wollen, wer ich einmal gewesen bin.
Meinen Namen lese ich auf Formularen, dessen Klang und Bedeutung kann ich nicht übertragen auf angebliche Familie und Freunde.
Stimmen sind mir fremd geworden, es ist ein Gesäusel, das über die Gänge weht und es ist nicht zuzuordnen.
Geist und Körper haben sich längst schon getrennt und ich kann nur erahnen, wer ich einmal gewesen bin, wenn eine Person auf mich zutritt und meinen Namen sagt und ich nichts anderes vor mir sehe, als einen Menschen, und nicht die Erinnerungen, die ich an ihn hatte.

eure Stells☆



Montag, 8. April 2013
Über Träume für eine bessere Welt....(weil das ja auch so einfach geht..)


Manchmal hätte ich echt lust irgendwas politisches zu tun; irgendwas zu versuchen, um einen Quadratmikrometer zu verbessern (oder zu verschlechtern, je nachdem wie mans sieht;P)
ich mein NICHT
-labern über Frieden, wenn sie einem eine Atombombe über den Kopf halten
-Panik machen, wenn man eine Moschee gebaut wird, weil man iwi auf den Gedanken kommt, dass das eine Talibanzentrale wird
-sich über Atombomben irgendwo aufregen, aber dabei vergessen, dass die Amis auch welche haben; sondern allgemein dagegen ankämpfen
-in Schulen immer die Elite zu fördern, sondern auch diejenigen, deren Eltern kein Deutsch können oder keine Zeit haben sich um ihre Kinder zu kümmern
-irgendein Nazizeug labern, und nebenbei (ach?;P) einen IQ- Stand unter 1 haben

und das Bild passt ja mal so gar nicht, aber besser als nix...

Eure Stells



Sonntag, 7. April 2013
WHY...?
Heute war eine Kundgebung von irgendwelchen Rechten bis Rechtsextrimisten (ok, ich sag allg. nazi dazu), die sich über einen Moscheebau am Stachuss (münchen) aufgeregt haben.
Ich kapier einfach nicht warum es die halbe Welt nicht managen kann einfach toleranter zu sein!
(Tipp: Vielleicht sollten die Wirtschaftsländer wie Amerika, Deutschland etc. ein Vorbild sein!!)
Das heißt, wir brauchen keine Nazis und auch keine Islamisten; aber was hat das bitte mit einer Moschee zu tun?
Wenn man einen normalen gläubigen Muslim als Islamist abstempelt (viele kennen den Unterschied immer noch nicht:(), bitte; wohin kommen wir denn dann?!!
Und der gläubige Muslim geht halt in die Moschee; gleich so Panik machen, als würde die Al Quaida da Bomben horten...
Die Moschee ist wie eine Kirche oder eine Synagoge; ein Gotteshaus!
Und der Islam ist wie das Christen- oder Judentum eine Religion.
Und klar gibt es in jeder Religion extreme gruppen und schlimme Taten, die man natürlich nicht verniedlichen soll (Missbrauch, Zwangsheirat, Misshandlung, Kriege, Schlachtzüge), trotzdem sollte man von einer Religion nicht auf die Extremisten bezogen reden, sondern einfach von dem, was eigentlich die Schlüsselbotschaft der jeweiligen Religion ist.

Eure Stells