Dienstag, 20. August 2013
Übers stark sein
hy ihr sry, dass ich so lang weg war und eure blogs kaum besuchen konnte!!!:(
Jedenfalls schreib ich heute über das Stark sein; die Idee ist mir über die Tage gekommen, in denen ich off war und ich finde das Thema anspruchsvoll genug es einmal auszuschlachten.
Psychisch Stark sein wird heute ziemlich häufig verwendet, meistens im eigenen Kontext, was unabsichtlich egoistisch über die Bühne kommt.
Man rühmt sich mit stark schon in jeder kleinen Beziehung hinsichtlich jeden kleinen Problems.
Hat man das Jahr besser überstanden, ein Liebesdrama überstanden, Intrigen überlebt, schon ist man ein Superman der Alltäglichkeiten und rühmt sich mit "Stark"...oder "tapfer" als Synonym sozusagen.
Viele laufen dann allerdings Gefahr ins Sentimentale abzurutschen, denn wenn jeder überstandene Fliegendreck ein Ausdruck des persönlichen "Stark-seins" ist, sind größere Probleme dann häufig überfordernd und nicht mehr zu bewältigen.
Natürlich fallen die Bewertungen jeden Einzelnens für verschiedene Lebenskrisen unterschiedlich aus, aber lässt es sich nicht erwarten irgendwann an die erste große Liebespleite ohne Tränen zu denken?
Weil es ungerecht gegenüber denen ist, die nicht einmal die Chance haben Tränen zu vergießen, weil schon das nächste Drama ansteht.
Weil es auf der Welt Menschen gibt, deren Kinder vergewaltigt, deren Eltern öffentlich massakriert und deren Hoffnungen auf ein Minimum reduziert werden.
Weil man ganz genau weiß, dass man zu schwach wäre so etwas zu überstehen.
Und weil man sich ungefähr an der messlatte der psychischen Stärke mit denjenigen messen kann, die so etwas durchmachen und man ganz klar erkennt, dass man jämmerlich abschneidet.
Klar gibt es einen Haufen Menschen hier in Deutschland dem man KEINE Leichtsinnigkeit im Umgang mit dem Wort "Stark" vorwerfen kann, es gibt solche, bei denen es unter der Oberfläche brodelt, es gibt so viele unterdrückte Leiden.
Diese Menschen sollten dann nicht märtyrerisch handeln und ihre Stärke Depressionen, Ausgrenzungen etc. durchzumachen, sich selbst nicht eingestehen wollen/können.
Aber der durchschnittliche Mensch sollte darüber ehrlich urteilen können, ob es nicht ein wenig übertrieben und respektlos ist, sich dauernd das Attribut "stark" zu verpassen.

eure Stells☆