Was, soweit weg?
Wenn ich mit meinen Freunden über unsere Zukunft rede, fällt mir ziemlich, nein, eigentlich immer auf, dass meine Besten vorhaben hier oder in Umgebung zu bleiben.
Und ich bin so ziemlich die einzigste, die weg will, ganz weit weg, um die 700 bis 1000 km weg, von Deutschland weg.
Und weil das so viel auf einmal ist, kommt es mir selbst unlogisch vor, als wär ich noch so ein kleiner Stöpsel, der von einem neuen Leben träumt.
Aber eigentlich ist es auch genau das; einen dünnen, aber merkbaren strich ziehen und etwas neues beginnen, nicht von Grund auf, sondern nur bisschen so als würde man sein Leben sanieren, und ich will das eben tun, indem ich weg geh.
Vielleicht würde ein Psychologe jetzt anmerken, dass ein so krasser Aufbruch, wie derjenige, den ich für meine Zukunft plane, wohl auch etwas damit zu tun hat, dass ich einer Sache (oder mehreren)zu entfliehen versuche; müsste ich aber einen Grund dafür anführen, dann wäre es die Enge.
Die Stadt, in der ich lebe, ist nicht besonders groß, auf modern getrimmt und doch irgendwie trist (sie hat keine Clubs, keine Einkaufsmöglichkeiten für Jugendliche, aber dafür einen Haufen Supermärkte)
Obwohl sie in Nähe von einer Millionenstadt ist, reicht mir das nicht, und auch diese Millionenstadt kennt man irgendwann in und auswendig.
Und eigentlich geht es mir auch gar nicht darum, in eine noch größere Stadt in einem noch größerem Land zu ziehen, es geht mir vielmehr darum, einen Platz zu finden, in den ich mich auf den ersten Blick verliebe.
Dabei denke ich immer automatisch an Nizza, weil es nie so wäre, dass ich mich dort verlieren würde, und sie einfach alles hat; Meer, Strand, Promenade, Läden, Clubs und einfach dieses unbeschreibliche Cote d´Azur Feeling, das einen überkommt, wenn man am Abend mit Eis am Meer entlanggeht, begleitet von einer lauwarmen Meeresbrise im Haar!